Author(s):
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Beuger, Claudia |
URL:
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http://www.diss.fu-berlin.de/2007/670/ |
Format:
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Book |
Publisher:
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Freie Universität Berlin |
Publication City:
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Berlin |
"Die Gefäßkeramik der Archaischen Ištar-Tempel in Assur erforderte eine gezielte Neuuntersuchung, da sie zuvor im Rahmen der Erstpublikation Walter Andraes (1922) nur unvollständig behandelt worden war. Die Sichtung des Materials im Vorderasiatischen Museum zu Berlin erbrachte eine unerwartet große Menge an Scherben und einige vollständig erhaltene Gefäße, die sich größtenteils stratigraphisch zuweisen ließen und somit statistisch ausgewertet werden konnten. Die Aufarbeitung dieses Keramikkomplexes wurde unter anderem mit dem Ziel durchgeführt, den offenen Datierungsfragen zu den einzelnen Tempelphasen neue Ansätze zu geben. Eine zweite Aufgabe dieser Studie bestand darin, für Assur und die Region erstmals eine Keramiksequenz vorzulegen, welche die Besieldungsgeschichte vom späten 3. bis in die erste Hälfte des 1. Jt. v. Chr. umfaßt. Diese Möglichkeit ergab sich mit der parallel durchgeführten Aufarbeitung der Gefäßkeramik des 1988-89 unter der Leitung von Reinhard Dittmann (damals Freie Universität Berlin) am westlichen Ende des „Suchgrabens 7“ unweit der Archaischen Ištar-Tempel angelegten Tiefschnitts. Die Zusammenschau beider Keramikspektren erwies sich insbesondere für die Erforschung der morphologischen Entwicklungen als wichtig. Schicht E der Archaischen Ištar-Tempel hat beispielsweise nur wenig gut stratifizierte Keramik erbracht. Gerade in diesem Ur III-zeitlich/frühaltassyrisch datierten Kontext haben sich verschiedene Veränderungen im Keramikspektrum vollzogen, die nur im Material der Tiefschnittgrabung greifbar sind. Für beide Grabungskomplexe gilt allerdings, daß – bis auf Tempel-Schicht G – kaum in situ-Funde behandelt werden konnten. Die Kollektionen stammen aus den Verfüllungen der Gebäude, teilweise sogar aus regelrechten Keramikaufschüttungen, was erheblichen Einfluß auf ihre Qualität hat. Hierin könnte einer der Gründe für die oft beobachteten sehr langen Laufzeiten liegen, wobei ein traditionelles Element in der Keramikproduktion von Assur nicht ganz ausgeschlossen werden soll. Daneben ließen sich mehrere Gefäßformen durch ihre Verbreitungsschwerpunkte in einzelnen Schichten oder Schichtenkomplexen herausstellen, die hier als Leitformen bezeichnet werden. Mit ihrer Hilfe konnte letztendlich die Korrelation der beiden Grabungskomplexe vorgenommen werden. Die Mehrzahl dieser Leitformen finden gute Vergleiche sowohl im Süden bis Uruk als auch im Westen bis Emar. Im Ergebnis deuten sich grobe Verbreitungsrichtungen für einzelne Gefäßformen an sowie – dem historischen Hintergrund entsprechend – Schwankungen in den Schnittmengen der Gefäßspektren der Vergleichsorte. Doch stützen sich diese Beobachtungen derzeit noch auf eine recht schwache Zahlenbasis, was zum Teil dem Umstand fehlender Gesamtvorlagen von Keramik geschuldet ist. Der Wert der vorliegenden Arbeit liegt in der Vollständigkeit der Präsentation sowie der erstmaligen Darstellung von langfristigen Entwicklungstendenzen in der Gefäßkeramik von Assur. Der nun ermöglichte Zugang zum Katalog- und Auswertungsteil soll insbesondere den wissenschaftlichen Diskurs anregen, der notwendig sein wird, um die immer noch bestehenden Unsicherheiten bei der Datierung, den Laufzeiten oder der Morphologie einzelner Gefäßformen und Warentypen sowie die Stellung Assurs im kulturellen Geflecht Vorderasiens zu klären."
Permalink: |
http://etana.org/node/10702 |