Author(s):
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Bulba, Mustafa |
URL:
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http://www.sub.uni-hamburg.de/opus/volltexte/2005/2654/ |
Format:
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Book |
"Obwohl karisch-geometrische Keramik von C. Özgünel schon 1979 erforscht und recherchiert wurde, nahm die Anzahl der Funde erst danach stark zu, da die Raub- und Notgrabungen sich erst danach deutlich vermehrt haben. Die meisten Funde, die vor allem aus Damlibogaz stammen, wurden durch die Behörden beschlagnahmt (kommen durch Beschlagnahmung der Funde von Behörden), so dass wir über ihre Fundkomplexe nichts erfahren können. Die Funde von Damlibogaz, des wichtigsten Fundorts Kariens der geometrischen Periode, waren bisher kaum bekannt. So können wir erst jetzt von einigen geometrischen Funden in den verschiedensten Museen und Sammlungen der Welt sowie im Kunsthandel genauer sagen, dass sie aus Damlibogaz kommen, dessen Nekropole seit Anfang der 80er Jahre regelmäßig geplündert wurde. Die vorliegende Arbeit zeigt auch, dass die karische Keramik vielfältiger ist, als man bisher annahm. Hauptsächlich die Formen der Kratere und Oinochoen zeigen große Unterschiede untereinander. So sehen wir z.B., dass die Kolonettenkratere, die bisher als Erfindung der korinthischen Künstler galt, mit großer Wahrscheinlichkeit von Karern erfunden und von dort in Korinth übernommen wurde. Auch der Kelchkrater, der als Erfindung attischer Töpfer, genauer gesagt von Exekias galt, war schon in der spätgeometrischen Periode in Karien bekannt und zwar mit unterschiedlichen Fuß und Henkelformen. Dies kann man trotz der wenig zahlreichen Funde feststellen. Die Ornamente und Ornamentsysteme bestehen weitgehend aus bereits bekannten Verzierungen. Nur wenige Ornamente sind nachgewiesen worden, die bisher unbekannt waren. Die Ornamente zeigen, dass die Karer mit verschiedenen Städten der antiken Welt in Kontakt standen. Interessant ist, dass man an den Funden aus Karien grob drei verschiedene Charaktere erkennen kann. Die Halbinsel von Halikarnassos scheint mehr Verbindungen zu anderen Orten gehabt zu haben, was sich aufgrund der Funde vermuten lässt, die mehr nach Vorbildern anderer Fundorte wie Attika gemacht sind, während die Funde von Damlibogaz und Umgebung einheimische Besonderheiten zeigen. Die Funde aus dem Inneren Kariens erinnern an die phrygische Ordnung, obwohl die Ornamente weitgehend aus bekannten geometrischen Ornamenten bestehen. Da die Fundumstände der Neufunde unbekannt waren, haben sie für die Datierung der geometrischen Keramik kaum neue Anhaltspunkte gebracht, waren aber bei der chronologischen Anordnung der Funde sehr hilfreich, so dass wir die Funde jetzt in eine relative Reihenfolge bringen können."
Subject(s): |
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Permalink: |
http://etana.org/node/11698 |